Das Jahr 2022 neigt sich seinem Ende entgegen. Dem stationären Handel und dem E-Commerce steht damit die umsatzstärkste Zeit des Jahres bevor. Als Startschuss für den anschließenden Shopping-Marathon bis Weihnachten gilt der Black Friday. Während der Black Week steigern Händler die Kauflust potenzieller Kunden mit offensiven Werbebotschaften, Rabattaktionen und zeitlich begrenzten Angeboten. 2020 wurden allein in Deutschland am Black Friday und am Cyber Monday, dem Montag nach dem intensiven Shopping-Wochenende, knapp vier Milliarden Euro Umsatz erzielt. Für die dahinterstehende Logistik ist diese Zeit eine enorme Herausforderung.
Ohne funktionierende Logistik kein Black Friday
Am Black Friday konzentriert sich die Zahl der Aufträge auf ein Wochenende – ein Mammutprojekt für Logistiker: Abläufe und Lieferketten werden bei der hohen Auslastung während der Aktionstage auf den Prüfstand gestellt. Darunter darf die Sorgfalt nicht leiden. Auch bei dieser stark angestiegenen Kaufbereitschaft der Kunden muss der Warenversand reibungslos ablaufen: Kunden haben nicht nur hohe Anforderungen an die Produkte, sondern auch an die gesamte Kaufabwicklung. Bei dieser Erwartungshaltung müssen der schnelle Versand und die fehlerfreie Zustellung der Waren gewährleistet werden. Wenn es in der Logistik hakt, kommt es zu Verzögerungen – das trübt das Erlebnis der Kunden. Ohne eine reibungslose Logistik im Hintergrund gibt es keinen erfolgreichen Black Friday.
Fünf Tipps für eine reibungslose Logistik
Um mit der Flut an Aufträgen innerhalb kurzer Zeit zurechtzukommen, können sich Logistiker auf das Shopping-Wochenende vorbereiten. An folgenden Maßnahmen führt kein Weg vorbei:
1. Zusätzliche Lagerkapazitäten aufbauen
Entsprechend dem hohen Auftragsaufkommen muss das Lager gerüstet sein. Mit Trendanalysen und den Daten aus den Vorjahren lässt sich abschätzen, welche Artikel bei den Kunden besonders gefragt sein werden. Für diese lohnt es sich, die Lagerkapazitäten zu erweitern. Skalierbare Lager sind in dieser Situation von Vorteil.
2. Schnelle Informationsverbreitung sicherstellen
Je nachdem, wie groß der Run auf einzelne Artikel ist, ist es wichtig, die Verfügbarkeit in Form von Echtzeitdaten vorliegen zu haben. Das gelingt mithilfe von automatisierten Lagersystemen. So müssen Mitarbeiter nicht länger zeitintensive Listen führen, sondern sehen direkt den aktuellen Stand der Warenverfügbarkeit. Dadurch werden Fehlerquellen vermieden. Außerdem sind intelligente Systeme in der Lage, Bestellungen selbst in Auftrag zu geben, sobald der Bestand unter eine bestimmte Grenze fällt. Das entlastet das Personal und erhöht die Effizienz.
3. Flexible Lösungen schaffen
Neben Erweiterungen für das Lager bieten sich in Vorbereitung auf den Black Friday auch der Aufbau flexibler Verteilzentren sowie Investitionen in eine größere Flotte an. Flexible Lösungen in diesen Bereichen erweitern den Handlungsspielraum und sorgen dafür, dass die Infrastruktur nicht an ihre Grenzen stößt, sondern der Auftragslage angepasst werden kann.
4. Mehr Personal einsetzen
Das Gleiche gilt auch für das Personal: Zu den Hauptverkehrszeiten empfiehlt es sich mehr Personen einzusetzen. Zum einen, weil so mehr Bestellungen abgewickelt werden können, vor allem aber, um die Belastung der einzelnen Mitarbeiter zu verringern.
5. Kundenservice vorbereiten
Neben diesen Maßnahmen, die vorwiegend die Logistik betreffen, sind Händler zusätzlich für die direkte Kommunikation mit den Kunden verantwortlich. Mehr Bestellungen gehen mit mehr Anfragen beim Support einher. Um hier Ressourcen zu sparen, können Händler auf FAQs verweisen oder einen Chatbot einrichten. Auf diese Weise reduziert sich die Zahl der Anfragen für das Personal im Kundenservice, sodass Probleme effizienter gelöst werden können.
Mit dem Ende der Aktionstage ist der Mehraufwand für die Logistik noch nicht beendet: Nach der Black Week ist vor der Retourenwelle – und die Rücknahmelogistik ist komplex. Wie Sie Ihr Retourenmanagement optimieren, lesen Sie hier.