Wer in der vergangenen Weihnachtszeit versucht hatte, einem Familienmitglied oder einem Freund mit einem neuen Fahrrad eine Freude zu bereiten, musste bei der Geschenkesuche höchstwahrscheinlich umdisponieren. Die angegebenen Lieferzeiten fielen oftmals ins erste Quartal – 2023, nicht 2022.
Nach wie vor sind die weltweiten Supply Chains durch Corona stark eingeschränkt, vor allem durch die Schließungen verschiedener asiatischer Häfen, aber auch Fabriken. Auch professionelle Einkäufer, die ihre Ware vor Monaten bestellt haben, warten vielerorts noch auf ihre Lieferung, die eigentlich längst im Hamburger Hafen hätte eintreffen müssen. Tatsächlich jedoch stauen sich die Container und Containerschiffe an den Heimathäfen, weil nicht aufgeladen werden kann.
Für die Lagerlogistik im Hinterland ergeben sich dadurch gleich mehrere Probleme. Entweder die Ware trifft überhaupt nicht ein, sodass Produktionsabläufe stillstehen oder Ladenregale leer bleiben – oder aber die Ware wird plötzlich und unvorbereitet geliefert. Gerade in Branchen wie der Textilindustrie sind die bestehenden Lagerflächen noch mit älterer Saisonware gefüllt, die aufgrund der Corona-Beschränkungen im stationären Einzelhandel nicht wie geplant abverkauft werden konnte. Tatsächlich gibt es bereits Beispiele, in denen das ältere Lagergut vernichtet wurde, um Platz für neue Waren zu schaffen.