Kühllogistik – unverzichtbar für Transport und Lagerung von sensiblen Gütern

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Warum ist eine moderne Kühllogistik unverzichtbar in vielen industriellen Bereichen? 

Nie zuvor war Kühllogistik so wichtig wie während der Coronapandemie. Die Impfstoffe müssen zuweilen bei extrem niedrigen Temperaturen gelagert und transportiert werden. So ist etwa das Vakzin der Hersteller Biontech und Pfizer bei minus 90 bis minus 60 Grad Celsius sechs Monate lang haltbar. Der Transport findet bei minus 70 Grad Celsius statt. Aufgetaut kann das Serum bei einer Temperatur von 2 bis 8 Grad Celsius maximal einen Monat lang gelagert werden. Wird die Kühlkette unterbrochen, kann der Impfstoff seine Wirksamkeit verlieren.

Auch andere medizinische Produkte benötigen eine perfekte Kühlkette, beispielsweise Antibiotika, Blutkonserven und Infusionen. Fehler können hierbei lebensbedrohlich sein.

Auch der Online-Lebensmittelhandel, auch E-Food genannt, ist ohne eine einwandfrei funktionierende Kühl- oder Frischelogistik nicht denkbar. In der Coronapandemie hat dieses Segment an Popularität gewonnen. Gemäß Handelsverband Deutschland ist der Marktanteil von E-Food von 1,5 auf mittlerweile 2,0 Prozent des gesamten Umsatzes im Lebensmittelhandel (204 Milliarden Euro) gestiegen. Das klingt nach wenig, doch der Zuwachs ist spürbar.

 

E-Food wächst – die Logistik muss mitwachsen

Hierbei muss die Logistik mitwachsen. Doch bei Lebensmitteln sind die Prozesse kompliziert, weil Produkte wie Milch, Fleisch und Fisch gekühlt gelagert und ausgeliefert werden müssen – egal, bei welchen Außentemperaturen. Bei einer Unterbrechung der Kühlkette droht das Verderben der Waren, daher müssen diese Transporte bis zur letzten Meile und schließlich zur Auslieferung an den Kunden kontrolliert werden. Frischelogistik unterscheidet sich also erheblich zur Logistik für temperaturunabhängige Güter.

Auch die Industrie benötigt für bestimmte Produkte eine sichere Kühlkette, beispielsweise für Chemikalien wie Glycerin und Butanol. Und selbst Blumen sind länger haltbar, wenn ihre Umgebungstemperatur nicht schwankt.

 

Es kommt auf eine perfekte Lagerhalle an

Der Ausgangspunkt für jede Kühllogistik ist eine effiziente Lagerhalle. Für eine solche gibt es zwei verschiedene Varianten:

  • Ein Kühllager hat Temperaturen von 0 bis 10 Grad Celsius.
  • In einem Gefrierlager wiederum herrschen Temperaturen von minus 30 bis 0 Grad Celsius

Solche speziellen Immobilien sind isoliert und verfügen über Kälteaggregate (Kältemaschinen), damit die gewünschten Temperaturen unabhängig von den Umgebungsbedingungen dauerhaft gewährleistet sind.

Doch es kommt nicht nur bei der Lagerung auf eine konstante Temperatur an. Auch bei der Warenannahme, Konfektionierung und beim Versand muss die Kühlkette eingehalten werden. Diese Anforderungen sorgen für einen erheblichen Energiebedarf, der wiederum hohe Kosten in der Kühl- und Frischelogistik verursacht. Es kommt daher auf die hohe Qualität der Immobilie und der kompletten Lagertechnik an; das erfordert gute Standortkenntnisse und eine umfangreiche Planung.

Branchenweit sind vor allem kompakte Lagersysteme mit Ein- oder Durchfahrregalen und hoher Lagerdichte durch Kompaktregale gefragt. Weil dadurch Gänge zwischen den Regalen wegfallen, wird im Vergleich zu herkömmlichen Palettenregalen die Lagerkapazität verdoppelt.

 

Automatisierte Lager sorgen für Effizienz

Grundsätzlich sorgen automatisierte Lösungen für effiziente Kühllager – eine reibungslose und optimierte Kommissionierung ist hierbei das A und O. Überdies garantiert die Automatisierung ein hohes Maß an Hygiene.

In einem Kühllager muss die Ware lückenlos rückverfolgt werden können, hierfür wird RFID-Technik eingesetzt. Zudem ist optimales Bestandsmanagement notwendig, damit die Ware nicht verdirbt.

 

Transport in Thermofahrzeugen

Für den temperaturgeführten Transport sorgen spezialisierte Speditionen mit sogenannten Thermofahrzeugen und entsprechenden Behältern. Mit solchen Transporten wird gewährleistet, dass die jeweilige Kühlkette eingehalten wird. Diese Transporte haben optimalerweise vier Merkmale:

  • Am Produktionsort wird die Ware in isolierte und mit Kältemaschinen ausgestattete Kühlcontainer verpackt.
  • Während der gesamten Fahrt im Lastwagen kühlen Aggregate die Ware. Dieser Vorgang wird ständig kontrolliert.
  • Die Fahrer überprüfen regelmäßig den Zustand von Fracht und Technik.
  • Der Lastwagen wird permanent per GPS überwacht. Sollte es zu Unregelmäßigkeiten kommen (Unfall, Veränderung der Solltemperatur) erhalten Fahrer und Kunden eine entsprechende Nachricht

Kühllogistik ist also ein komplexes Aufgabengebiet mit hoch spezialisierten Immobilien und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Aber dieser Bereich wird immer wichtiger.

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